Lebensraum

Die Flußperlmuschel besiedelt ausschließlich oligotrophe sommerkalte Mittelgebirgsbäche in kalkarmen Gebieten. Die Gewässerabschnitte zählen zur Forellenregion.
Aufgrund der geringen Toleranz der Jungtiere gegenüber Abweichungen von ihren optimalen Wasserparametern ist dieses Weichtier ein hervorragender Bio-Indikator für diesen Lebensraum.

Die Our bietet der Flussperlmuschel Lebensraum.
Im belgischen Teil ist das Tal noch relativ offen und zahlreiche Siedlungen liegen an der Our. Die intensive Nutzung der Täler führt hier zu einer starken Gewässerbelastung.

Beim Grenzübertritt am Dreiländereck (Belgien, Luxemburg u. Deutschland) beträgt die Breite der Our bis zu 10 m. Damit entspricht sie nicht mehr ganz dem Charakter eines Baches und ist eher als Kleinfluß zu bezeichnen. Die Auswertung der Fischfauna, die eine Überschneidung der Forellenregion mit der Äschenregion ergibt, untermauert diese Feststellung. Die Größe des Gewässers und vor allem die im Oberlauf teilweise fehlende Beschattung führen im Sommer zu einer starken Erwärmung der Our; Wassertemperaturen von über 20°C sind keine Seltenheit. Ab dem Dreiländereck wird das Tal zudem enger sowie frei von Siedlungen und begleitenden Straßen. Einzig an zwei Stellen stehen Mühlen – die Kalborner Mühle, der Standort der zukünftigen Zuchtstation, sowie die Tintesmühle, an der ein Camping betrieben wird. Die Talauen werden teilweise als extensive Mähwiesen genutzt. An diesem Abschnitt erholt sich die Wasserqualität der Our und hier kann man noch die größte Muschelpopulation beobachten. Ehemals lebten hier auch Fischotter (Lutra lutra) und Flusskrebs (Astacus astacus).

Lebensraum der Flussperlmuschel in der Our.

Dieses Projekt wird von der Europäischen Union kofinanziert